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Lichtjahre voraus

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Diesmal beginnt die Weihnachtsgeschichte im Jahr 1962. Nämlich zu der Zeit, als der dänische Architekt Mogens Lassen eine seltsam eckige Form bei seinen Handwerkern in Arbeit gab. 

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Das streng mathematische Design, das Lassen zu einem späteren Zeitpunkt noch vielfach variieren sollte, diente zunächst ausschließlich dem Hausgebrauch. Nur ein paar Freunde, nahestehende Architekten-Kollegen sowie der engste Kreis der Familie kamen in den Genuss der quadratischen Kerzenständer. Heute gilt Kubus als ein Eckpfeiler der dänischen Moderne.

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Fast schon ein Glück, dass sämtliche Lizenzrechte an dem Entwurf bis heute bei der Familie ruhen. Erst im Jahr 2008 – und tatsächlich aus den familiären Wurzeln heraus – wurde das Unternehmen ›by Lassen‹ gegründet. Unter der Maßgabe einer absoluten Werkstreue, vor allem aber auch einer kongenialen Produktion, entstehen in Kopenhagen seither Design-Juwelen. 

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Und nicht nur solche, die Mogens Lassen vorgelegt hat. Die Kollektion umfasst auch seltene Designs vom Bruder (Flemming) sowie zeitgenaue Fortsetzungen deren beider Werk. 

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Zeitgenaue Fortsetzungen? Was erst einmal verwegen klingt, ist in diesem Fall einfach gut gemacht. Die Familie, natürlich dem Erbe verpflichtet, sichtet Handskizzen und überlieferte Produktionsblätter – oft mit dem Ergebnis, dass völlig unbekannte Varianten zum Vorschein kommen. Auf dieser Basis werden neue, in der skandinavischen Tradition verankerte Designs entwickelt. Oben im Bild: drei Entwürfe von Mogens Lassen. Sowie einer aus jüngerer Zeit.

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Doch wer könnte schon auseinanderklamüsern, was innerhalb dieser Serie eher alt oder eher neueren Datums ist? Aus der Feder von Mogens Lassen stammt natürlich der strikt-filigrane Kubus mit ein, vier oder acht Kerzenarmen. 1983 entwickelte der ›Meister der Proportionen‹ außerdem eine vierte Form, die sogenannte Kubus Line (rechts oben abgebildet). Das Design der Kubus Bowl entstand hingegen in der Werkstatt von ›by Lassen‹ – und zwar im Jahr 2009.     

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Søren Lassen ist heute alleiniger Chef der Firma. Er wagte die Gründung des in Kopenhagen angesiedelten Familienbetriebs nachdem er entdeckt hatte, dass die Licht-Geschöpfe seines Großvaters nirgendwo auf der Welt mehr erhältlich waren. Und tatsächlich – die kubischen Stücke genossen zwar Ruhm, hatten aber zu keiner Zeit eine serielle Produktion gesehen. Damit lag der Entschluss auch fast auf der Hand – die Geschichte musste weitergeschrieben werden.

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Hilfreich war dabei, dass Søren Lassen bereits das technische Rüstzeug mitbrachte. An der Technischen Universität in Kopenhagen hatte er Maschinenbau studiert. Sein Plan lautete, das alte Handwerk mit hoher Effizienz zu verbinden. Es gab sogar einen Betrieb, in dem er eigene Produktionswerkzeuge entwickelte. So entstanden die ersten Kuben, die rasant verkauft wurden. Mit nur 25 Mitarbeitern liefert ›by Lassen‹ heute Objekte und Möbel in alle Ecken der Welt.

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Und welche Handwerkskunst hinter diesen 7 bis 23 cm hohen Quadern steckt, untermauern auch die Materialien. Hand-verarbeiteter Stahl gehört dazu. Aber auch Messing, Nickel und oxidiertes Kupfer. Alle Formen basieren auf den Gedanken des Bauhaus, das eine Einheit aus Kunst und Technik propagierte. Mit seinen schnörkellosen Accessoires brachte Mogens Lassen eine neue Dimension in die dänische Moderne. Höchste Zeit also, ein Lichtlein anzuzünden. 

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