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Parachilna

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Die offizielle Einwohnerzahl von Parachilna beträgt heute 6 - 7 Personen. Es ist eine ziemlich heruntergekommenes Nest tief im Hinterland von Australien. Und vermutlich käme niemand auf die Idee, über diesen Ort zu berichten – wären da nicht Alfredo Valero und Roman Riera.  

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Etwa 25 Jahre ist es jetzt her, dass sie sich in der Gegend aufhielten. Zwei Männer, die einfach den Gesetzen der Wanderlust folgen wollten. Und von daher lag es auch gar nicht so fern, dass ihnen die Stadt wieder einfiel, als sie sich 2014 selbstständig machten: ist ihre Manufaktur doch ebenfalls ein Unterfangen von seltener Eigenheit inmitten einer Wüste des immer Gleichen.  

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Denn Alfredo und Ronan wollten Lampen schaffen, in denen handwerkliche Traditionen über eine industrielle Fertigung triumphieren. Ein Jahr ging allein für die Entwicklung der Designs dahin. Und zu ihren ersten Mitstreitern gehörte der spanische Designer Jaime Hayon – ein guter Freund, mit dem sie auch schon früher an extravaganten Licht-Gestaltungen gearbeitet hatten. 

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So entstanden zwei Kollektionen, die gleich mit dem Auftakt-Katalog von ›Parachilna‹ für ein Rauschen im Blätterwald sorgten. Oben zu sehen: die Tischleuchte Chinoz, bei der Hayon die Werkstoffe Holz, Glas und Porzellan kombiniert. Das Objekt ist ca. 62 cm hoch und von oben bis unten Präzisionsarbeit. Der Holzsockel, um nur ein Beispiel zu nennen, wird in einer Werkstatt bei Barcelona gefertigt. Stück für Stück — gedrechselt, poliert sowie schichtenweise verfeinert. 

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Und genauso viel Aufmerksamkeit verlangen auch die Keramiken, die Hayon sowohl für die Kollektion Chinoz wie auch für die Serie Aballs einsetzt. ›Parachilna‹ lässt diese kunstvollen Gefäße bei der italienischen Manufaktur ›Bosa‹ herstellen, die seit 1976 auf dieses Material spezialisiert ist. Zwölf keramische Hüllen benötigt der Aballs-Chandelier, den Hayon in einem Federstrich bei einem Abendessen entwickelt haben soll. Er miss 160 cm in der Spannweite. 

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Jede Zutat und jede Verarbeitungstechnik besitzt bei ›Parachilna‹ etwas Luxuriöses. Es sind riskante Produktionen, wie die Inhaber wissen — nicht allein, weil sie teuer sind. Hergestellt werden diese Leuchten auch nur für einen begrenzten Kreis. Denn zu jedem Stück gehört ein Auftrag, der die Herstellung auslöst. Die Glasarbeiten kommen aus Polen oder der Tschechischen Republik, die elektrischen Komponenten aus Deutschland, die Kabel wiederum aus Italien. 

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Doch die finalen Montagen erfolgen immer in Barcelona. Und das gilt natürlich auch für die Kollektion Lightolight/Lightoread, die Jaime Hayon gerade erst 2016 entwickelte. Die Serie umfasst vier verschiedene Modelle, die alle auf der Handwerkskunst einer kleinen, katalanischen Metallschmiede basieren. Der Licht-Dom besteht aus Messing, Chrom oder lackiertem Stahl. 

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Immer ist in den Leuchten etwas Dekoratives zu finden, wobei die Objekte so komponiert werden, dass sie einen Raum mühelos mit Eigenarten füllen. Innerhalb von nur vier Jahren haben sich viele große Namen hinter den Ideen der spanischen Licht-Manufaktur versammelt. Darunter der legendäre Designer Jordi Veciana, der australische Architekt Alex Josephson, das renommierte Designer-Duo Neri&Hu mit Sitz in Shanghai – sowie eben auch Jaime Hayon. 

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Eigentlich gibt es nichts, was bei ›Parachilna‹ nicht zur Vollendung gerät. Selbst die winzigen Hebel für die Aballs Tischleuchten, die sowohl als Dimmer wie auch als Schaltknöpfe dienen, werden aus solidem Messing gefertigt. Alle Glas-Schirme sind mundgeblasen, was bei einem Kugel-Durchmesser von 14 bis maximal 40 cm schon die durchtrainierten Hände eines Meisters verlangt. Es sind Kunstwerke wie aus einer anderen Welt — Licht verwandelt zu Parachilna

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