Content

Tischmanieren

pin it

Ein pensionierter Zirkus-Direktor glaubt, er stehe immer noch im Dienste der Manege. Und so verbringt er seine Tage damit, sich von einem dressierten Äffchen umher fahren zu lassen. 

pin it

Marcel Wanders ist der Erfinder dieser tolldreisten Geschichten. Der 1963 geborene Designer, dessen Werk schon heute zu den Sammlungen weltberühmter Institutionen gehört (etwa des Museums of Modern Art in New York sowie des Stedelijk in Amsterdam), bündelt in dieser 34-teiligen Kollektion den ganzen Zauber von Gauklern, Akrobaten und Schießbudenfiguren. Gleich oben: Der Jester, der mit schelmischer Gelassenheit für Nachschub aus dem Weinkeller sorgt. 

pin it

Magisch türmen sich Streifen und Kreise, Sterne und Quadrate zu einem wohlüberlegten Wolkenkuckucksheim auf. Hier findet man Behälter, die sich in Pompons hüllen. Oder auch Bonbonieren, bei denen der Inhalt unter einem Zirkus-Dach ruht. Sämtliche Artikel sind als Zubehörs, nicht als durchgängiges Service gedacht. Deshalb gibt es innerhalb dieser Reihe auch keine Teller, sondern allenfalls Platzteller. Es sind die i-Tüpfelchen einer amüsanten Show. 

pin it

Aber noch feiner als fein — das geht auch. Denn neben 29 Accessoires für den tagtäglichen Gebrauch umfasst diese Kollektion auch fünf spezielle Objekte, die mit 999 Exemplaren in limitierter Auflage produziert werden. Dazu gehört der verrückte Direktor, der unter seiner glitzernden Jacke eine Tischglocke bereithält. Dann natürlich der Jester mit seinen Flaschen- köpfenden Fähigkeiten. Und nicht zuletzt: der stärkste Mann der Welt! Er ächzt und schiebt und verneigt sich unter den Gewichten. Aber dann — zacki — hat er wieder eine Nuss geknackt.

pin it

Von seiner spendablen Seite zeigt sich der Candyman, der aber auch eine herzzerreißende Geschichte im Gepäck trägt. Er ist geschminkt wie ein Clown, um die Tränen einer längst verlorenen Liebe zu verbergen. Im hoch aufgesetzten Zylinder hat Wanders ein Depot für Bonbons untergebracht. Sie kullern wie von selbst auf das rote Tablett, das sich zwischen den Backen des Süßigkeitenverkäufers befindet. Bei ›Alessi‹ wird dieses schrill-fidele Sammlerstück aus 35 Einzelteilen hergestellt — teils sogar unter Einsatz des Wachsausschmelzverfahrens. 

pin it

Was eben auch erklärt, warum diese Figuren lediglich in begrenzter Zahl verfügbar sind. Drei verschiedene Arten der Metallveredelung gehören zum Produktionsprozess, was jenseits von Crusinallo di Omegna kaum noch ein Industriebetrieb liefern kann. Die Spieldose Ballerina besitzt neben dem Gehäuse aus 18/10 Edelstahl auch noch ein Glockenspiel, das in der Schweiz durchgängig per Hand hergestellt wird. Wie gut, dass Mäuse von solchen Arbeitsaufwendungen unbeeindruckt sind. Sie bewundern nämlich am liebsten den grazilen Tanz eines Dickhäuters. 

pin it

Fünf Jahren lang hat Marcel Wanders an dieser Kombination aus Glück, Staunen und einer handfesten Funktionalität gearbeitet. Dafür marschieren seine Zirkus-Akrobaten jetzt auch ungeniert durch Küche und Keller, über Tische und lustvoll dekorierte Theken. Der Preis für einen Porzellanbecher startet bei 16,50 Euro. Innerhalb der limitierten Edition werden aber auch schnell 1.150 Euro pro Zaubertrick aufgerufen. Doch so oder so — der Zirkus ist in der Stadt!

Zum Weiterlesen