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Auf dem Teppich

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Nachdem so langsam durchdrang, dass Hella Jongerius bei ›Danskina‹ das kreative Ruder übernommen hat, blieb ein leises Raunen und Staunen in der Fachwelt nicht aus.    

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Gilt die Inhaberin des <link http: www.jongeriuslab.com external-link>Jongeriuslab doch als viel umworbene Koryphäe auf dem Gebiet der stoffbasierten Anwendungen. Für KLM hat sie den eleganten Look der Business Class für den Luxusliner Boeing 787 entwickelt. Gemeinsam mit Vitra schuf sie eine umfassende Bibliothek für Farben, Texturen und Materialien. Ihr Werk ist in bedeutenden Museen vertreten, unter anderem im Design Museum (London), im Stedelijk (Amsterdam) und im MoMa (New York). 

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Und auch bei ›Danskina‹ setzte Jongerius zu textilen Revolutionen an. Die 1963 geborene Industriedesignerin ärgert sich bis heute darüber, dass die Teppichlandschaft in zwei fremde Lager aufzuteilen ist – entweder alte, antike Sammlerstücke oder moderne Wegwerfware. »Wir arbeiten daran,« erklärt sie, »das alte Handwerk ins 21. Jahrhundert zu transferieren.«

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Was die Erwartungshaltung gegenüber ihren allerersten Danskina-Stücken nicht eben kleiner machte. 2014 zeigte Jongerius vier neue Entwürfe, die sofort wie fliegende Teppiche durch die internationalen Handelskanäle sausten. Einer davon: Multitone (Bild oben). Das Modell basiert auf einer klassischen Korbstruktur, die aus 100% Neuseelandwolle per Hand gewebt wird. 

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Unter Architekten und Planern steht ›Danskina‹ seither auf dem Wunschzettel. Fast schon traumwandlerisch gelingt es der resoluten Design-Chefin, Handwerk mit innovativen Formen der Verarbeitung zu fusionieren. Sie forscht, probiert, hinterlegt überliefertes Wissen mit ungewohnten Ideen. Der Teppich Bold (oben) ist so ein Beispiel dafür: Handversponnene und mechanisch hergestellte Garne ergeben hier eine softe, natürlich gebrochene Struktur. 

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Aber auch externe Designer wie <link http: www.ulfmoritz.com external-link>Ulf Moritz und Felix Diener bereichern das Gesamtbild des Unternehmens, das bereits 1973 gegründet wurde. Karin An Rijlaarsdam, die in Shanghai lebt, entwarf für ›Danskina‹ ein elementares Stück aus dicken Knoten (Lucky – Bild 1). Kaum weniger interessant auch die Kreationen von Liset van der Scheer. Ummantelte Wollfasern ranken sich bei ihr, wie gefüllte Lakritzstangen, zu einer fluffig-dichten Oberfläche (Corale – oben).

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Alle Stücke werden geknüpft, gewebt, getuftet oder gefilzt. Sind traditionelle Techniken nicht einsetzbar – was selten genug vorkommt, aber eben vorkommen darf – sucht das Team nach Lösungen. Für Cork & Felt (Bild oben) gab es weder Vorbilder noch geeignete Produktionswege. Dann aber entdeckte Jongerius einen Anbieter in Holland, der die Streifen aus Kork und Filz nahtlos verleimen kann – und zwar zu einer Festigkeit, die sogar für Hotelzimmer taugt.

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Überhaupt hat Jongerius den Objektbereich ins Auge gefasst. Auch in guten Restaurants und eleganten Geschäftshäusern laufen die Besucher, wie sie sagt, zu oft auf Meterware aus Plastik herum. Dabei hat ›Danskina‹ gerade erst dieser Tage drei weitere Bodenschätze vorgelegt, die schlichte und universell gültige Alternativen schaffen. Alle natur-basiert. Alle per Hand gefertigt. Alle passgenau bestellbar. Alle klassifiziert nach FF 1-70. Alle – Hella Jongerius. Infos: <link http: www.danskina.com collection external-link>hier.

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