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Chair-Men

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Kennt man erst einmal die Historie, werden diese Stühle immer schöner und schöner. Alles begann 2005, als Jasper Overgaard und Christian Dyrman in Aalborg zusammentrafen. Sie studierten beide Architektur und Design, wobei sie ganz unterschiedliche Erfahrungen mit sich brachten. Christian war gelernter Schmied, Jasper hatte sich bereits als Ingenieur versucht.  

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Doch das sollte sie nicht davon abhalten, die Köpfe zusammenzustecken. Noch während dem Studium entwarfen sie die ersten Grundzüge der Wire Collection. Natürlich ein gewichtiges Projekt, das mit dem Erwerb des Bachelors allerding flott wieder außer Reichweite geriet. Beide mussten Geld verdienen. Also gingen sie mit gut bezahlten Jobs als Designer in die Industrie. 

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Dann – immerhin – tauchten Firmen auf, die sich für den Wire Chair interessierten. Man riet ihnen, die vorhandenen Entwürfe nach Indien oder China zu schicken. Dort gäbe es fleißige Hände, die den Fall ganz bestimmt richten würden. Christian und Jasper hörten zu. Denn überall auf der Welt, selbst in höheren Kreisen, schien diese Produktionsform äußerst beliebt zu sein. 

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Doch was aus Asien zurückkam, das Ferngesteuerte. Nun – es entsprach noch nicht einmal annähernd den Zielen, die Jasper und Christian seit jeher verfolgt hatten. Aber es half, einen Entschluss reifen zu lassen. Im Jahr 2013 kündigten beide ihren Job, um die Herstellung dieses Stuhls selbst in die Hand zu nehmen. Mit nichts im Rücken, aber mit einer Vision im Kopf. 

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Christian konzentrierte sich auf die Optimierung des Gestells, wobei er alle Arbeiten in den reichlich abgetakelten Hühnerschuppen seiner Schwester verlegen musste. Was heute durch computergesteuerte Maschinen neuester Generation erledigt wird, bewerkstelligte er damals, indem er Strahldrähte über dem Knie in passgenaue Formen zog. Beinah schlimmer noch hatte es freilich Jasper erwischt. Er war jetzt der Mann im Team für die Entwicklung der Polster. 

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Denn nirgendwo war ein Zulieferer aufzutreiben, der bei der Lederverarbeitung hätte mit anpacken können. In allen Teilen des Landes suchten sie Betriebe auf — immer vergeblich. Niemand fand sich, der eine Lösung parat hatte. Ihre Lederpolster sollten flach, anschmiegsam und trotzdem standfest sein. Das sei unmöglich, hieß es... Schön, aber eben nicht machbar. 

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Damit ereilte sie ein weiterer Rückschlag, der alle Ambitionen in Luftschlösser verwandelte. Doch aufgeben? Jasper borgte sich Geld von seinem Vater, um eine Singer Nähmaschine zu kaufen. Es kostete ihn Ewigkeiten (und vor allem blutige Finger), bis ein Prototyp stand. Dann aber passte sich das Leder wie ein umgedrehter Pferdesattel in die Metall-Konstruktion ein.

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2014 war das Jahr, als der ›Wire Dining Chair‹ präsentiert wurde. Und kaum hatte er die Öffentlichkeit erreicht, wurde er auf internationaler Ebene als bestes Möbelstück des Jahres* ausgezeichnet. Endlich Morgenluft also, so dass die beiden Dänen auch direkt weitere Vorhaben zur Ausführung brachten: zwei Hocker, ein Sofa sowie ein Tisch für die Wire Collection.

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Entwickelt aus dem Streben nach Perfektion gehört ›Overgaard & Dyrman‹ heute mit zu den wichtigsten Vertretern des skandinavischen Designs. Es ist immer auch der Prozess, sagen sie, der exzellente Gestaltung ausmacht. Der Respekt vor den Rohstoffen. Das Verfeinern kaum sichtbarer Details — sowohl unter ästhetischen wie auch ergonomischen Aspekten. Jedes Stück wird sorgfältig in Dänemark gefertigt. Jeweils mit Stempel, mit Zertifikat und einer Nummer. 

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Weshalb es auch Sinn macht, sich mit den Bestellungen etwas ranzuhalten. Just im Mai 2019 stellte ›Overgaard & Dyrman‹ ein neues Produkt vor, das neben der Wire Collection jetzt den zweiten Glitzerstein innerhalb des Katalogs bildet. Und wer schnell ist, der sollte den schnittigen ›Circle Chair‹ mit einer sehr niedrigen Seriennummer ergattern. Also – reach for the stars!

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