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Echt jetzt?!

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Zu schön, um realisiert zu werden? Stimmt! Denn alle Produkte im Katalog von ›Auerberg‹ würden unter normalen Umständen kaum eine Chance bekommen. Zu gewagt, zu wenig geeignet für große Serien — wenn auch praktisch und gnadenlos perfekt in der Ausführung. 

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Wie etwa die ›Bücherbank‹ von Christian Böninger, die 2012 entwickelt wurde. Oder auch die ›Binchotan Kohle‹, für die ›Auerberg‹ ausschließlich japanischer Steineiche nutzt. Diese wird manuell gebrannt und dadurch zu Aktivkohle veredelt. Innerhalb kürzester Zeit reinigt sie unser Trinkwasser von Chlor, Pestiziden, Herbiziden und Lösungsmitteln wie beispielsweise Benzol.

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Was dann auch gleich demonstriert, wie bei ›Auerberg‹ gedacht wird: spartanische Dinge, in denen zugleich etwas Archetypisches steckt. Beispiel: die Drahtkörbe. Sie basieren auf einer Glastechnik, die von Murano aus nach Afrika wanderten und dort überlebt hat. Nun kehrt diese Idee nach Europa zurück — und zwar mit Hilfe von Glasbläsern aus dem Bayerischen Wald.

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Denn alles, was bei ›Auerberg‹ entsteht, wird in der Region produziert. Immer in direktem Kontakt mit den Handwerkern. Der berühmte ›Türstein‹ etwa wird aus alten Pflastersteinen gearbeitet, die mitsamt Gebrauchsspuren aus München stammen. Geschickte Händen ergänzen noch Filzstoffe und eine Kordel zum Tragen (letzteres übrigens nach japanischem Vorbild). 

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Vieles ist bei ›Auerberg‹ mit Achtsamkeit hinterlegt. Um Wissen zu erhalten, welches von der Industrie immer öfter wegrationalisiert wird, unterstützt das Haus auch die entsprechenden Fachschulen. In enger Zusammenarbeit mit der Glasfachschule Zwiesel entstanden Gläser, die ohne Henkel und kippelige Stiele auskommen. Jedes Teil wird in klassischen Buchenholzformen per Mund geblasen. Für das schnörkellose Design zeichnete Herbert Schultes verantwortlich. 

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Ach, wenn doch nur alles auf der Welt so zuverlässig wäre. Fritz Frenkler, seines Zeichens Professor an der TU in München, erfand für ›Auerberg‹ den legendären ›Wirtshausstuhl‹. Konstruiert nach historischen Vorlagen, ist dieses Möbelstück sozusagen die Verdichtung einer jahrhundertealten Sitzkultur. Alle Teile werden gesteckt und verzapft, ohne Verleimungen. 

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Dabei ist ›Auerberg‹ im Prinzip nur ein 1-Mann-Unternehmen. Allerdings eines mit einem ganzen Universum drumherum. Denn neben Christoph Böninger, dem Gründer, sind für das Haus viele bekannte Namen des europäischen Designs engagiert. Die meisten kennt Böninger noch aus den Tagen, als er für ›Siemens‹ eine Designabteilung in den USA installierte. Heute ist es ihm lieber, wenn er einen ›Aeki Tritthocker‹ höchstselbst für den Versand fertig macht. 

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Denn wie viele andere auch ist Christoph Böninger der Überzeugung, dass die Zukunft des Designs zunehmend in den Händen kleinerer Firmen liegt. Zu oft wird auf globaler Ebene der Rotstift gezückt, wenn ein Entwurf nicht gleich über alle Testhürden springt. Bei ›Auerberg‹ sind dagegen altmodische Qualitäten gefordert — nämlich mutige, sinngebende Entwicklungen.

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Und so kommt es auch, dass sich im Katalog der Oberbayern ganz unterschiedliche Waren tummeln. Vom Ready-made (wie der Binchotan Kohle) über einen formschönen Brotkasten bis hin zu Tischen und Hockern. Voraussetzung ist stets, dass sich die Dinge in kleinen Stückzahlen produzieren lassen. Denn zur Firmenkultur gehört eine radikale Reduktion auf das Nichts. 

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Keine langen Meetings. Keine Briefings. Keine Werkzeugkosten. Keine Gemeinkosten. Die Herstellung erfolgt in kleinen Betrieben und vorzugsweise mit heimischen Hölzern. Seit der Gründung im April 2011 ist der Hauptsitz von ›Auerberg‹ auf dem Hof von Christoph Böninger zu finden. Der Hof wiederum liegt im Raum Fischbachau, gleich zu Füßen des Auerbergs. 

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Ideen sind quasi die einzige Währung, die bei ›Auerberg‹ etwas gilt. Was auch der Grund ist, warum so viele Top-Designer zum Kreis der Freunde und Förderer gehören. Tobias Grau etwa entwarf einen hölzernen ›Garderoben Diener‹. Michele de Lucchi schuf gerade erst kürzlich ein skulpturales Vogelhäuschen. Oben im Bild: die ›Kaleidoskop‹ Spiegel von Herbert Schultes. 

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Zwei Mal im Jahr, jeweils zum Frühjahr und Herbst, wird die Auerberg-Kollektion mit neuen Themenschwerpunkten vorgestellt. Manche Artikel fliegen dann raus, andere kommen hinzu. Daneben gibt es Stücke, die so unauflöslich zu ›Auerberg‹ gehören wie die Streuobstwiesen zum Alpenvorland. So zum Beispiel das ›Blasrohr Bouffadou‹, das vor lästigen Bartfeuern schützt.

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