Höchste Töne
Irgendwo zwischen Kopenhagen und Aalborg muss ein Gen existieren, das die Herstellung allerfeinerster Elektronik erlaubt. Über gut 90 Jahre schreibt sich nun schon die Historie der dänischen Lautsprecher, sie beginnt mit Namen wie Bang & Olufsen, Scan-Speak oder Peerless. Vor allem aber wurde sie durch einen dänischer Querkopf geprägt: Niels Christian Madson.
In dem Örtchen Videbæk unterhielt er in den 30er Jahren eine Werkstatt, die Motoren aus abgehalfterten Autos als Strom-Generatoren an die Farmer verkaufte. N.C. Madson verfügte gleichzeitig auch über Kontakte zu Bang & Olufsen, weil zwei seiner Brüder dort beschäftigt waren. Und als die Inhaber von B&O händeringend nach neuen Lautsprecher-Systemen suchten, tüftelte N.C. Madson die Wochenenden hindurch. Bis ein funktionierender Prototyp stand.
Die ersten Lautsprecher wurden noch per Hand gebaut. Vom lokalen Krämerladen kam das Chamois-Leder, welches als Membran diente. In der Werkstatt (und manchmal auch auf dem Küchentisch von Frau Madson) wurden die Schwingspulenträger gewickelt. 1933 entstand aus diesem Engagement die Videbæk Højttalerfabrik — und man sollte noch viel von ihr hören.
Denn jahrzehntelang befeuerte Madsons ›Lautsprecherfabrik‹ die Fortschritte innerhalb der Elektroakustik. Nicht zu vergessen, dass sich die Welt der schönen Klänge gerade in den 40er, 50er und 60er Jahren von rappeligen Bakelit-Radios hin zu feinsten High Fidelity Schallwandlern mauserte. Passende Komponenten wurden nicht selten von Niels Christian Madson geliefert.
Dies mag illustrieren, warum Lautsprecher aus seinem Erbe weit mehr als schön verpackte Unterhaltung sind. Es ist gewachsene, dänische Ingenieurskunst. Auf engem Raum findet sich hier ausgefeilte Technik für das kabellose Hören via Bluetooth. 1981 wurde die Firma übrigens in ›Vifa‹ umbenannt, was sich aus den Begriffen ›Videbæck‹ sowie ›Højttalerfabrik‹ ableitete.
Die schöne Verpackung — nun, sie hat natürlich trotzdem ihre Bedeutung. Gleich nach der Einführung ihrer ersten, eigen Bluetooth-Lautsprecher wurde ›Vifa‹ mit Ehrungen für gute Gestaltung überhäuft. Das Modell Helsinki (Bild oben) erhielt den Red Dot Award. Das Modell Copenhagen sogar den Red Dot sowie den IF Design Award. Eigens von KVADRAT entwickelte Stoffe sorgen dafür, dass Töne in lupenreiner Form durch die fluffigen Wollfasern dringen.
Alle Produkte von ›Vifa‹ sind mobil, platzsparend — und puristische Klangwunder. Bei dem Lautsprecher Oslo (oben) arbeiten hinter der feinmaschigen Textil-Hülle ein PurePath Digital-Verstärker, ein kompensierter Tieftöner und eine DSP-Frequenzweiche für den authentischen Klang. Über Bluetooth 4.0 aptX, NFC oder Klinkenstecker wird das audiophile ›Handtäschchen‹ mit dem Smartphone, dem Tablet oder Computer verbunden. Bis hin zur Lithium-Ionen Batterie setzen die Dänen auf luxuserprobte Qualitäten — und selbst N.C. Madson hätte das gefallen.
Informationen: <link https: www.vifa.dk germany external-link>www.vifa.dk
© photos: Courtesy of Vifa Denmark A/S, Viborg, Denmark
P.S.: Es gibt noch zwei Neuigkeiten von Vifa, die wir nicht unerwähnt lassen wollen.
Einmal der neue Vifa-Lautsprecher Reykjavik: noch kleiner, noch feiner und dazu Austern-ähnlich geformt. Außerdem das System Vifa ® Home für die Verbindung von zwei oder mehr Lautsprechern aus den gleichfalls taufrischen Serien 2.0 dieses Herstellers: absolut smart.