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Mehr Licht!

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Jeden Tag sind wir von so viel Licht umgeben, dass man beinah schon vergisst, welcher Anstrengungen es bedarf, damit selbiges unter die Decke kommt. Siehe: Brokis.

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Die tschechische Manufaktur, die ihre Leuchten durchgängig aus mundgeblasenem Glas produziert, setzt vor den Erfolg oft Monate oder sogar Jahre der Entwicklung. Allein in der Kollektion ›Capsula‹ steckt ein Forschungsaufwand, den sich Außenstehende kaum mehr vorstellen können. Testreihen über Testreihen – bis eine transparente Hülle den farbigen Innenkern mitsamt einer Lichtquelle wie eine Samenkapsel umschließt. Der Entwurf dieser Wunderwerke stammt von Lucie Koldová, die bei Brokis zugleich auch Art Direktorin ist.  

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Überhaupt – Lucie Koldová. In ihrer Arbeit liegt so etwas wie der moderne Pulsschlag der tschechischen Glasindustrie. Erste Aufträge übernahm sie für ›Brokis‹, als sie fast noch eine Studentin war. Heute, gerade acht Jahre später, zählt die Mittdreißigerin zu den wichtigsten Designern weltweit. Aus ihrer Feder stammt auch die Kollektion ›Lightline‹, in der sich die Handwerkskunst von ›Brokis‹ so elegant widerspiegelt. Lichtschalen, die im Durchmesser bis zu 48 Zentimeter messen können, werden für diese Objekte angefertigt – und zwar per Hand. 

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Denn alles, was bei ›Brokis‹ in Produktion geht, erfüllt das alte Glashandwerk mit frischen Impulsen. Nahezu durchgängig besitzen die Kollektionen etwas Sensibles, akkurat Visionäres. Und das gilt selbstverständlich auch für die Hängeleuchten ›Knot‹, die von den italienischen Designern Marco Marin und Alfredo Chiaramonte kreiert wurden. Sie kombinieren die Brillanz von Glas mit einem robusten Seil, in dem sich auch die Stromzufuhr befindet. Ach, schön!

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In vier Varianten, von oval bis zylindrisch, sind diese schlicht-edlen Hängeleuchten verfügbar. Und immer hängt das Ergebnis an einem fest verschlungenen Knoten — eben dem Knot.  

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Eigentlich verrückt, dass Objekte von einer solchen Noblesse tatsächlich unter martialischen Umständen hergestellt werden. Betritt man die Glashütte in Horní Dubenky, nur etwa eine Autostunde von Prag entfernt, schlägt einem Hitze, ein Stimmengewirr und das Donnern der Rohrpfeifen entgegen. Glasbläser vom alten Schlag arbeiten hier. Zielgenau, in jeder Bewegung orchestriert — eine Handwerkskunst umsetzend, die beinah schon Teil der Geschichte war. 

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Denn die Wurzeln der Manufaktur reichen bis auf das Jahr 1809 zurück. Es drohte aber ein radikales Aus, wäre nicht Jan Rabell mit umsichtiger Leidenschaft eingesprungen. Als neuer Inhaber sortierte er ab 1997 alle überflüssigen Produktionssparten aus und konzentrierte das Geschäft auf mundgeblasenes Glas. Neue Öfen wurden installiert und nicht nur mit feuerfestem Ton und Schamott gefüllt, sondern vor allem mit Ideen, über die man heute weltweit staunt.  

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Weil Gläser, die nach alter böhmischer Tradition hergestellt werden, schlichtweg anders sind. Unterschiede zum Industrieglas kann man sehen, manchmal sogar fühlen. Bei der Kollektion ›Lightline‹ erhalten die Tisch- und Bodenlampen eine dünne Abdeckplatte, die in Handarbeit aufgeraut wird. Schaut man seitlich, scheint über dem Schirm eine Art Licht-Aura zu stehen. Ein Effekt, der auch aus dem Zusammenspiel von opaken und transluzenten Glassorten resultiert. 

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In mehr als 70 Ländern bringt ›Brokis‹ inzwischen das Licht in die Hütte. Und jede einzelne Leuchte, die in Horní Dubenky die Werkshalle verlässt, ist bis dahin aller Wahrscheinlichkeit nach durch 30 verschiedene Hände gegangen. Die Serie ›Knot‹ gibt es jetzt übrigens auch in der Variante small. Was praktisch ist, falls das Licht unter der Decke nicht allzu hoch hängen soll. 

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