Rubelli Casa
Eigentlich wusste keiner so richtig, was kommt. Das ehrwürdige Haus Rubelli – bekannt für seine kapriziösen Stoffe – setzte im März 2015 zum Sprung an. Auf dem Mailänder Salon wurde erstmals präsentiert, was die ohnehin reichen Annalen des 1858 gegründeten Unternehmens um ein weiteres Kapitel bereichern wird: Rubelli Casa, die erste Möbel-Kollektion der Venezianer.
Und die Fachwelt staunte nicht schlecht. Ist es ›Rubelli‹ doch aus dem Stand heraus gelungen, mit einer außergewöhnlich luxuriösen Kollektion in den Olymp des italienischen Möbeldesigns vorzudringen. Mehr als 40 verschiedene Stücke – darunter Tische, Stühle, Polstermöbel, Vitrinen sowie Accessoires – umfasste die Premieren-Kollektion. Fangen wir gleich bei den Stühlen an.
Zu den Highlights gehört der Canevetta Chair (Bild 2). Er ist in der Form einen Tuck strenger gehalten als der Clinton Chair (siehe: Bild oben), obschon in beiden Modellen die fast schon legendäre Handschrift des Designvaters zu erkennen ist – Luca Scacchetti, Architekt aus Mailand. Sein Studio di Architettura zeichnet bei Rubelli Casa für die Entwurfsarbeit verantwortlich.
Die Casa-Linie verbindet zwei Gestaltungsrichtungen, die das italienische Design traditionell prägen. Da ist einerseits das opulente Venedig der Familie Rubelli, und da ist andererseits das zurückhaltende und von subtiler Eleganz bestimmte Mailand des Chefdesigners Scacchetti. Alles zusammen ergibt Möbel, bei denen sich Stil und Charakter in einer seltenen Balance stehen.
Denn ›Rubelli‹, das war schon immer die Fähigkeit, in gestern und morgen zu denken. Und so hat Scacchetti diesen Anspruch (Variationen über klassische Linien) zu seiner vornehmsten Aufgabe gemacht: »Es ist die Suche nach der Geschichte des modernen Möbelstücks ...« Beispiel hierfür – der Piron Chair. 73 cm hoch, 76 cm breit – und ebenso visionär wie auch vertraut.
Ob Buche oder Rosenholz, ob Messing oder Satin-Nickel: die Philosophie der vollendeten Herstellung setzt sich bei ›Rubelli‹ auch in der Casa-Linie fort. Hinzu kommen die seltenen, teilweise sogar handgefertigten Rubelli-Textilien. Beim Moeca-Chair (oben) summiert sich dies auf Dutzende von Varianten, die eben allein für diesen einen Stuhl zur Verfügung stehen.
Rubelli Casa ist derzeit vor allem in den Showrooms von ›Rubelli‹ erhältlich – etwa in Paris, London, Dubai oder in Mailand. So umwerfend, wie diese neue Möbel-Marke ist, werden aber wohl schon bald ein paar ausgesuchte Adressen rund um den Globus dazukommen. Die Venezier arbeiten übrigens mit Hochdruck an Entwürfen, die schon im nächsten Frühjahr folgen sollen. Bis zur Fortsetzung der Geschichte gibt es Informationen unter: www.rubelli.com
© photos: Courtesy of Rubelli s.p.a., Venezia
