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Setzen, bitte!

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Damian Williamson, Designer aus London, ist eigentlich bekannt dafür, dass er seine Möbelstücke in aufwendigen, oft über lange Monate andauernden Prozessen zur kühlen Perfektion bringt. Was aber mag geschehen sein, als er beim Anblick von handgefertigten Eiernudeln, die über langen Holzstäben zur Trocknung auslagen, den Gedanken für eine neue Umsetzung fasste — nichts ist geschehen. Williamson ging wie üblich an seine Arbeit. 

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Doch das Ergebnis ist ein Sessel, der erstaunt. Ohne erkennbare Nähte, weil alle sichtbaren Außenlinien von einem filigranen Metallgestell umschlossen werden. Glaubt man im ersten Moment noch, dunkle Paspeln rund ums Leder zu erkennen, zeigt ein näherer Blick, dass sich feine Stahlprofile vom Bodensockel über die Seitenelemente bis in die Rückenlehne ziehen. 

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Und deshalb, quasi schwerelos, vernetzen sich alle Teile der Konstruktion zu einer Einheit. Williamson, der sein Studio seit 2004 in Stockholm unterhält, lässt Flächen obendrein in organischen Rundungen aufgehen. Eben nach dem Vorbild von frischen Eiernudeln, die sich per Gravitation um ein Rundholz schmiegen. »Eine sehr taktile Form«, erläutert der 44-jährige. 

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Wie gut, dass zum wohldurchdachten Entwurf auch eine kongeniale Ausführung kommt. Der Sessel ›Ovo‹ markiert die allererste Zusammenarbeit zwischen dem englischen Top-Kreativen und der Erik Jørgensen Møbelfabrik, Svendborg. Die Firma, die in zweiter Generation von der Familie gesteuert wird, gilt seit 1957 als maßgebend in der Polstereikunst. Und was das bedeutet — nun, das weiß man spätestens, wenn man einen Ovo besitzt. Im feinsten Sinne des Wortes.

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