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Sternstunden

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Bereits im Jahr 1997 startete die Familie Minotti in eine Zusammenarbeit mit dem Mailänder Architekten Rodolfo Dordoni — was dann auch gleich dazu führen sollte, dass angestammte Grundsätze der Möbelbranche von vorne nach hinten gekrempelt wurden. Dordoni schuf das Konzept von durchgängigen Kollektionen. Statt (wie üblich) vereinzelte Glanzstücke aneinander zu reihen, lässt er unter dem Dach von Minotti schlicht-geniale Gesamtkunstwerke entstehen. 

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Und das in einem Tempo, wie man es bislang eigentlich nur aus der Mode-Welt kannte. Allein 2011 lieferte das lombardische Unternehmen mehr als 16 Neuerungen – darunter auch das Bett Tatlin Soft, das zu den feinsten Zutaten für die Nachtruhe gehört. Dordoni veredelt die Gestalt des Kopfteils über zwei Kissenelemente, die wiederum mit Haltegurten verbunden sind. Sowohl für die Riemen wie auch für den Bezug des Rückenteils verwendet ›Minotti‹ softes Kernleder.

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Noch einen Tuck früher, nämlich im Jahr 2010, entstand die Serie Andersen. »Senza Tempo« lautete das Thema, unter dem sich die zugehörige Kollektion wiederfand. Und entsprechend gediegen, mitunter auch minimalistisch-schön, zeigen sich die Entwürfe. Das Bett Andersen wurde von Dordoni in eine klassische Eleganz gehüllt. Die Füße — gerade nur so hoch, wie es für die Leichtigkeit des Eindrucks von Nöten ist. Dazu ausgeführt in einer schillernden Zinnfarbe. 

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Bei verschiedenen Möbelstücken, nicht zuletzt dem legendären Aston Sessel oder auch den Polstermöbeln aus der Serie Andersen, wird dieser eigens von ›Minotti‹ entwickelte Farbton verwendet. Für die Ausgestaltung von Stoffen und Farben setzt Dordoni fast genau so viel Zeit ein wie für den Entwurf neuster Möbel. Sie sind der Anker, der die Identität seiner Kollektionen ausmacht: Stoffe sowie Oberflächen, die nirgendwo zu finden sind. Außer eben bei ›Minotti‹.

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Und natürlich ist es ein Geschenk der Sterne, wenn sich ein solches ›Fundamentalwerk‹ über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten intensivieren kann. Jede neue Kollektion verfolgt eine Grundidee, die ihre Inspiration aus der Welt des Reisens, der schönen Künste oder des Films ableiten kann. 2017 lautete das Motiv: Home Anthology, womit sich praktisch auch gleich der strategische Ansatz aller vorangegangenen Kollektionen erklärt. Denn für Rodolfo Dordoni geht es nicht nur darum, ein Sofa oder ein Bett zu gestalten. Bei ihm geht es um das gesamte Haus. 

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Und so fügt sich auch das jüngste Stück Lawrence in eine Linie, in der sich alles miteinander verstärkt und gleichzeitig erneuert. Das gepolsterte Kopfteil besteht bei diesem Bett aus zwei Elementen, die in zwei vordefinierten Höhen und Breiten zur Verfügung stehen. Dadurch sind klassische Optiken machbar, aber auch asymmetrische Kompositionen mit verschiedenartigen Strukturen. Steppnähte in den Stoff- und Lederbezügen unterstreichen das edle Handwerk. Zum Gestell gehört ein Bettkasten, der mit einer hohen Anzahl an Taschenfedern ausgestattet ist. 

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Für Rodolfo Dordoni ist es bedeutsam, dass jeder Minotti-Entwurf aus der gleichen Haltung heraus entsteht. Deshalb kombinieren sich neuere Modelle absolut nahtlos mit Designs aus früheren Tagen. Sei es der Armlehnensessel Jensen, der zu dem Bett Tatlin (in einer linearen Ausführung: gleich oben) selbstverständlich genauso gut passt wie zum Beispiel zu einer Chaise Longue aus der Serie Andersen. Die maßgebende Formel bei ›Minotti‹ lautet: Made in Italy. 

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Mag aber sein, dass Kollektionen von solcher Intensität auch nur bei einem inhabergeführten Betrieb vorstellbar sind. Sie wurzeln in dem Gleichklang, den Renato und Roberto Minotti seit jeher mit ihrem ›künstlerischen Leiter‹ teilen. Das Gespür für Perfektion. Der Sinn für Eleganz. Die Verbindung von Technik und Traditionen. Das Unternehmen, das 1948 aus einem kleinen Handwerksbetrieb hervorging, gehört heute zu den bestimmenden Größe seines Fachs. Just in diesem Jahr feiert das Werk aus Meda dann auch sein 70-jähriges Bestehen. Grund genug, auf die nächste Kollektion gespannt zu sein. Sie folgt wie immer unter neuem Thema zum Frühling.  

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