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10 Jahre?! Wenn ein Unternehmen für alle seine Produkte eine solche Garantie aussprechen kann, ist es entweder todesmutig – oder es weiß sehr genau, was dazu gehört: gutes Material, sehr gute Leute und obendrein eine Firmenkultur, in der sich gleich die ganze Historie schöner Schreibgeräte widerspiegelt. So zu bewundern bei der deutschen Manufaktur ›Waldmann‹.

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Denn die Gründung dieses Hauses reicht bis auf das Jahr 1918 zurück. In Pforzheim, wo die heimische Schmuckindustrie seit jeher ein Zuhause hat, tüftelte Adolf Waldmann an seiner Vision eines luxuriösen Bleistifts. Er kreierte den sogenannten Schieber, bei dem ein schmaler und eher unscheinbarer Bleistift in ein üppig verziertes Griffrohr aus wertvollen Metallen wie beispielsweise Messing gesetzt wurde. Zum Schreiben schob man den Bleistift dann einfach mit Hilfe des seitlichen Schiebers nach vorn. Das war praktisch, aber vor allem war es auch smart.  

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Schon bald wurde das Prinzip des ›Schiebers‹ durch neuartige Druck- und Drehmechaniken ersetzt. Die entsprechenden Vorlagen hierfür waren aus den Staaten nach Europa geschwappt. Doch Adolf Waldmann toppte alles Vorhandene, als er 1937 einen Vier-Farben-Drehbleistift präsentierte. Für diese Erfindung, die sich an der Konstruktion von Revolvern orientierte, erhielt er die internationalen Patentrechte sowie eine Silbermedaille auf der Pariser Weltausstellung. 

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Doch wer hätte gedacht, dass sich so viel Ruhm ganz plötzlich aus den Regalen verabschiedet? 1959 entwickelten ›Waldmann‹ eine Spezialserie für Rotring. Dies endete jedoch damit, dass gigantische Teile der Gesamtproduktion in den folgenden Jahren nur noch unter dem Namen Rotring zu bekommen waren. Erst Ende der 90er Jahre sollte sich dies ändern — Inhaber kamen oder gingen, bis schließlich Stefan Schnirch die Manufaktur zu ihrer alten Linie zurückführte. 

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Er strich das Programm zusammen und koppelte die Reaktivierung der Marke auch an eine Rückbesinnung auf das alte Schmuckhandwerk. Deshalb basieren bei ›Waldmann‹ rund 70% aller Arbeitsgänge auf reiner Handarbeit. Die Manufaktur beschäftig Könner, so wie man sie vielleicht auch nur noch in der Gegend um Pforzheim findet. Jedes Schreibgerät: juwelengleich. Bei der Edelfeder (im Bild oben) wird die Kappe aus 925er Sterlingsilber geschnitten. Der Korpus besteht aus mehrfach lackiertem Messing, wahlweise mit einer Feder aus 18-karätigem Gold. 

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Wie überhaupt alles bei diesem Unternehmen ein paar Zentimeter höher aufgehangen ist. Insgesamt 17 Modellreihen umfasst der Katalog. Und viele davon sind von vorneherein so angelegt, dass jeder Stift bis zu 30 unterschiedliche Prozesse durchlaufen muss. Und ist ein Arbeitsgang erledigt, wird das Ergebnis überprüft – immer händisch. Durch einen Mitarbeiter. Abgesehen vom Galvanisieren sowie Lackieren, erfolgt der gesamte Werkprozess im Haus. 

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Wobei extravagante Finishes ganz einfach zum Selbstverständnis gehören. Über die uralte Technik des Guillochierens, die leider immer seltener wird, lassen sich rasante Muster in die Oberflächen arbeiten. Manchmal linear. Manchmal im Diamantschnitt. ›Waldmann‹ ist der einzige Anbieter, der noch ein Schreibgerät mit ›Wiener Gravur‹ liefern kann. Aus der freien Hand heraus — unter Einsatz eines Stichels — wird bei diesem Sammlerstück die Ornamentik in den Silbermantel geschnitten. Gerade 10 solcher Hüllen schafft eine Meisterhand pro Tag. 

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Und trotzdem — bitte erst unterschreiben, wenn Sie auch den Materialwert ihres neuen Lieblingsstifts kennen. Stefan Schirch, der Inhaber, berichtet gern, dass gut 700 bis 900 kg Sterlingsilbers jährlich durch seine Manufaktur laufen. Denn jedes, und wirklich auch jedes Schreibgeräte von ›Waldmann‹ basiert auf diesem Werkstoff. Lackierungen und Elemente wie Rhodium oder Leder können hinzukommen. Aber die Grundlage ist immer: 925er Silber. 

Wie gut, wenn man so viel Luxus dann täglich zwischen den Fingern hat. 

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