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Who cares?

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Es ist ja nicht so, dass die Sorgen um unseren Planeten gerade erst letzten Freitag entdeckt wurden. Manche wissen es schon ein bisschen länger — so zum Beispiel der Designer Mark Braun. 2010 entwarf er für Lobmeyr die Edition ›Reichtum‹, in der Flüsse, Seen und Gletscher in all ihrer Schönheit verewigt sind. Jeweils als Silhouette und in der Form einer Handgravur. 

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Denn das Schlichte, dem Handwerk verbundene, gehört bei Lobmeyr zur Firmenkultur. Gegründet 1823 in Wien, wird die Manufaktur noch heute durch die Familie geführt. Viele legendäre Namen der Designhistorie sind in den Katalogen zu finden. Darüber hinaus ist das Haus für seine Experimentierlust bekannt. Bild oben: ›Wiener Achtel‹, vorgelegt 1998. 

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Hat man Lobmeyer erst für sich entdeckt, gibt es keinen Halten mehr. Allein in der Rubrik Trinkservice stehen rund 25 verschiedene Serien zur Auswahl. Viele davon umfassen neben Trinkgläsern auch Vasen, Schalen oder Dekantierer. Das berühmte Trinkservice No.238, auch ›Patrician‹ genannt, besteht aus 19 Teilen. Es wurde 1917 von Josef Hoffmann konzipiert. 

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Wissen, das sich über die Jahrhunderte verfeinert hat, findet man bei Lobmeyr in peniblen Details. Dazu gehört der Kristallschliff, der mitunter 15 Arbeitsschritte an der Steinscheibe notwendig macht. Oder auch das Polieren, welches mit Hilfe von Filz und Kork den endgültigen Glanz herbeizaubert. Nicht etwa laut glitzernd, Lobmeyr erkennt man an dem zarten Glanz. 

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Was dann natürlich auch für das Trinkservice No.281 spricht. Die Serie wurde um 2009 von Marco Dessí kreiert und trägt den Beinamen ›Grip‹. Denn alle Stücke verknüpfen die Vorteile von Glas mit einer kühlen, durchaus zupackenden Strenge. Form & Funktion gehen dabei Hand in Hand, weil der eigens entwickelte Lamellenschliff auch Kratzer am Glasboden verhindert.  

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Noch komplizierter ist allerdings die Herstellung der Serie ›Reichtum‹. Um Flüsse, Seen und Gletscher in naturgetreue Abbildungen zu bringen, nutzt Lobmeyer die ›Kupferradgravur‹. Sie gilt als Königsdisziplin des Glasschliffs und wird europaweit nur noch von Lobmeyer praktiziert. Bild oben: die Flüsse Mekong (Südostasien), Niger (Afrika) und Rio Amazonas (Südamerika). 

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Kein Wunder also, dass sich auch Menschen für diese Stücke begeistern, die mit Tafelkultur bislang nur wenig am Hut hatten. Dies wiederum brachte Lobmeyer dazu, die Edition weiter auszubauen. Mit dem Effekt, dass man die Karaffe von Mark Braun jetzt auch als Trinkservice No.283 erhalten kann. Die Sets sind (statt mit Gewässern) mit Zahlen oder Symbolen verfeinert. Stark – das Dekor oben, bei dem ein Goldpunkt an den Wert unseres Trinkwassers erinnert.

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Es gibt so vieles, was bei Lobmeyr aufhorchen lässt. Josef Hoffmann, der den Stil der Marke jahrelang mitprägte, beschreibt das so: Wir sollten »in allem der Prunksucht aus dem Wege gehen und immerzu nach besserem Material und vollendeter Ausführung trachten, da ja unser Leben — sofern es ernst zu nehmen ist — durch Einfachheit, Ehrlichkeit und Gediegenheit seine Würde erhält.« Zum Beispiel oben: das Trinkservice No.282, kreiert 2010 von Ted Muehling.

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Gläser von Lobmeyr erzählen immer eine Geschichte. Manchmal ganz leise, manchmal auch wieder schnittig, in jedem Fall aber gehaltvoll. Oben: Gletscher Perito-Moreno (Südamerika), Gletscher Malaspina (Alaska) und Gletscher Long (Antarktika). Deshalb — take care! Denn was in die feinen Gefäße von Lobmeyr gehört, das gehört auch zu den schrumpfenden Ressourcen. 

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