Zeit für Platin
Jede Uhr von Grieb & Benzinger ist ein Unikat. Kaum mehr als 60 Exemplare verlassen pro Jahr die Werkstatt auf Schloss Dätzingen. Alle Uhren der schwäbischen Manufaktur entstehen auf Basis ausgewählter und äußerst seltener Uhrenwerke des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In der Blue Danube zum Beispiel (links oben im Bild) schlägt ein Präzisionswerk, das im Jahr 1890 von Patek Philippe für Tiffany & Co. angefertigt wurde. Ebenfalls abgebildet: die Blue Whirlwind und die Blue Sensation (Mitte). Letztere ist mit 235 Gramm die schwerste Platin-Uhren der Welt.
Die meisten Uhren werden bei Grieb & Benzinger im Rahmen von Auftragsarbeiten gefertigt. Aus aller Welt treffen Anfragen in der schwäbischen Werkstatt ein, was von den Inhabern mit präziser Konzeptionsarbeit beantwortet wird. Für einen Connaisseur aus dem Mittleren Osten entwarfen Grieb & Benzinger 2014 eine Maß-Uhr, die während des heiligen Monats Ramadan als Geschenk dienen sollte. Das filigrane Ziffernblatt leuchtet in Grün – der Farbe des Islams.
Es muss schon was zusammenkommen, bevor ein Uhrenunikat wie etwa die Pharos Simply Platinum entwickelt werden kann. Bei Grieb & Benzinger haben deshalb gleich drei Experten ihre Finger im Spiel: Hermann Grieb als Uhrmachermeister, Jochen Benzinger als Graveur und Skeletteur sowie Georg Bartkowiak als Designer. Alle drei – vollendete Meister ihres Fachs.
Während der XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi feierte die St. George ihre Premiere; sie wird in einer limitierten Auflage von sieben Stück hergestellt. Dreht man die Uhr herum, zeigt sich in der komplett skelettierten Uhr der russische Schutzpatron gleichen Namens. Die kämpferische Figur ist eingraviert in die Räderwerkbrücke des Unitas-Handaufzugswerks 6898. Das Gehäuse mit 43 mm Durchmesser besteht aus einer 18K Palladium-Weißgold Legierung.
Nun ahnt man es schon: Wo Grieb & Benzinger drauf steht, ist immer auch ein größeres Preisschildchen dran. Eine Uhr wie beispielsweise die Polaris Stallion ist derzeit kaum unter 60.000,– Euro zu haben. Das Modell wurde für einen arabischen Sammler entwickelt, der das Design exakt auf sein Sattelzeug abstimmen ließ. Das Ziffernblatt dieser skelettierten Uhr ist mit ›Breguet-Frost‹ veredelt – einer Technik, die man nur noch bei Grieb & Benzinger findet.
Noch teurer geht es freilich auch. Die Blue Whirlwind von Grieb & Benzinger, die auf dem berühmten <link http: www.patek.com de r-to-27 r-to-27-ps>Patek Kaliber R TO 27 PS beruht, ging für etwa 750.000,– Euro an einen Sammler. Das äußerst komplizierte Werk mit 336 Einzelteilen erhielt eine perfekte Restauration. Dazu wurde das Uhrwerk in purer Handarbeit in seine Einzelteile zerlegt, anschließend repariert, guillochiert, graviert sowie skelettiert. Es ist das weltweit erste sichtbare Skelett-Tourbillon auf Patek Philippe Basis mit mechanisch-manuellem Aufzug. Ein Zeitmesser – jenseits von Zeit.
Viele Superlative kennzeichnen die Uhren von Grieb & Benzinger. Es sind wahrhaft seltene Stücke in einer Welt, die von Luxusuhren nicht eben arm ist. In der Platinum-Reihe werden übrigens alle Grundplatinen entweder vollständig oder teilweise mit blauem Platin beschichten. Das hat natürlich seinen Preis – denn auch die Blau-Veredelung wird nur von Grieb & Benzinger angeboten. Aber wie heißt es doch gleich? Kostet es etwas, lässt es sich auch gut verkaufen.
Weitere Informationen: <link http: www.grieb-benzinger.com>www.grieb-benzinger.com
© photos: Courtesy of Grieb & Benzinger, Grafenau / Germany