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Fontana Arte

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Geschichte heißt nicht immer Vergangenheit – wie ein Blick nach Italien zeigt. Blättert man durch den Katalog von ›FontanaArte‹, vermischen sich die Ereignisse auf ganz wunderbare Weise. Was heute entsteht, schreibt nicht selten Geschichte. Und was aus den allerersten Tagen des Unternehmens stammt, befindet sich in vielen Fällen selbst heute noch in Produktion. 

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So kommt es, dass Designs aus annähernd neun Jahrzehnten bei ›FontanaArte‹ fugenlos zusammenstehen. Manchmal fällt es sogar schwer, einem Entwurf seine genaue Herkunft zuzuordnen. Ist es nun ein Gio Ponti oder doch ein Castiglioni? Ist es ein Pietro Chiesa? Oder vielleicht doch (wie oben abgebildet) ein Entwurf von Federico Peri aus dem Jahre 2017? 

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Natürlich — manche Designs sind derart berühmt, dass man nicht umhinkommt, sie auch zu kennen. Ein Beispiel hierfür ist die Tischleuchte Bilia von Gio Ponti. Eine Kugel. Ein gerader Kegel. Auf diese beiden Grundformen konnte der einstige Chefdesigner von ›FontanaArte‹ das Licht reduzieren. Die Lampe entstand 1932, also in der Gründungsphase des Unternehmens. 

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Gio Ponti führte das Haus zwanzig Jahre lang, dann folgte Max Ingrand. Und auch dieser entwarf, kaum dass man ihn zum künstlerischen Direktor ernannt hatte, ein Lichterwerk von schlicht-epochaler Eleganz: die Fontana. Es gibt diese gläserne Tischleuchte in dreierlei Größen und in vier ausgewählten Farbtönen. Oben zu sehen – die neue Variante purple amethyst.

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Doch ob nun vor oder zurück: Immer erkennt man in den Stücken von ›FontanaArte‹ etwas Zeitenthobenes, subtil Avantgardistisches. Gerade erst 2017 entwarf der junge, sizilianische Architekt Francesco Librizzi die Kollektion Setareh für ›FontanaArte‹. Es sind magisch-filigrane Leuchten, die das Strahlen des Lichts – seine unsichtbare Aura – in Metallstäben einfangen. 

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Glas ist der Werkstoff, auf den sich alle Designer von ›FontanaArte‹ beziehen. Dies wird mal mehr, mal weniger sichtbar — aber es ist zugleich eine Frage der Philosophie. Denn die Hülle, ein perfektes Gehäuse, ist für die Italiener genauso wichtig wie das Licht selbst. Fast alle Stücke werden aus mundgeblasenem Glas gefertigt. Auch die Serie Kanji von Denis Guidone (2017)

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Und selbst die Fontana besteht von oben bis unten aus Glas. Dadurch ist es möglich, diese Tischleuchte mit mehrfachen Lichteindrücken auszustatten. Die Beleuchtung kommt nämlich nicht nur über den Schirm, auch der bauchige Fuß lässt sich hinzuschalten. Beiden Teile sind mit eigenen Lichtquellen hinterlegt, die wahlweise kräftig oder dezent durch das Glas funkeln. 

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Welche Wege das Licht der Zukunft nehmen kann, zeigt die Serie Equatore. Denn wenn man genauer hinschaut, scheinen diese Lampen ohne Technik auszukommen. Oben: alles leer! Das Geheimnis steckt hinter dem Metallstreifen, der horizontal angeordnete Lichtscheiben aufnimmt. Für das Design zeichnen die Brüder Gabriele & Oscar Buratti verantwortlich. Prädikat: genial. 

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Im Grunde braucht es nicht viel, um einer ›FontanaArte‹ zu verfallen. Ein wenig Metall, ein Leuchtkörper aus mattweißem Glas — und natürlich das jahrzehntelange Wissen, das in der präzisen Verarbeitung jeder einzelnen Leuchte steckt. Der Name Setareh (für die Objekte von Francesco Librizzi) stammt übrigens aus einer alten persischen Sprache und bedeutet so viel wie »Stern«. Kein Wunder also, dass im Kosmos dieser Serie bereits 15 Himmelskörper kreisen.  

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