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Füsse hoch!

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Warum nicht ein bisschen Geschichte über den Teppich tragen? Schuhe – eingehüllt in Samt, Seide und golddurchwirkte Brokatstoffe. Hergestellt auf den Webstühlen von ›Rubelli‹. 

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Und das heißt schon was. Denn wie kaum ein anderes Unternehmen weltweit repräsentiert ›Rubelli‹ den reinrassigen Luxus von Stoffen. Bis auf das Jahr 1858 reichen die Wurzeln des venezianisches Familienbetriebs zurück. Mehr als 6.000 historische Stoffe finden sich in den Archiven dieser Marke. Sie liefern den Grundstock – eine unschätzbare Quelle – für immer neue Symbiosen aus Konstanz und Glamour. Das Haus wird heute durch Nicolò Rubelli geführt.

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Die Textilkunst der Venezianer mit Schnallen, Riemen, Trotteln und gewagten Absätzen zu kombinieren — nun, diese Idee stammt wiederum von Giuseppe Santoni. Er ist Inhaber der gleichnamigen Schuh-Manufaktur, die von seinem Vater Andrea in dem Städtchen Corridonia gegründet wurde. Ein ziemlich abgelegener Fleck, der kaum 15.470 Seelen fasst. Und trotzdem gehen von hier aus Produkte um die Welt, die unter Fashionistas geradezu Kult-Status erreichen. Seit der Gründung im Jahr 1975 gilt ›Santoni‹ als eine der besten Schuhmarken überhaupt. 

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Rund 450 Hände arbeiten täglich daran, edle Materialien in die Form von Schuhen zu bringen. Im Regelfall sind dies Kalbs-, Büffel-, Velours- oder Krokodilleder. Oder eben —  ja eben! 

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Die Idee für eine Umsetzung mit Textilien entstand, als Giuseppe Santoni sein Domizil in St. Moritz renovierte. Er hatte ein paar extravagante Stoffmuster von ›Rubelli‹ in der Hand, die eigentlich dem Aufputz seiner Möbel dienen sollten. Doch der Gedanke lag in diesem Moment auch schon nahe, zwei italienische Traditionen miteinander zu verbinden: Schuhe und Textilien. Erste Probestücke gingen an den Start, was allerdings mit sehr viel Aufwand verbunden war. 

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Denn so eigenartig wie es klingt, aber Stoffe sind deutlich komplizierter zu verarbeiten als gegerbtes Leder. Vor allem dann, wenn es sich um handgefertigten Samt, um Damaste oder sperrige Seiden mit golddurchwirkten Fäden handelt. ›Santoni‹ verarbeitet die Textilien von ›Rubelli‹ deshalb auch in einer eigenständigen Abteilung. Sozusagen die High-End-Division des Hauses, in der seltene Spezialitäten wie Straußenleder und Naturfelle gehandhabt werden.

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Gedauert hat es dann trotzdem noch, bevor ein Schuh daraus wurde. Im Herbst 2012 zeigte ›Santoni‹ erstmals eine kleine, in sich abgeschlossene Serie von Slippern, Doppel-Monks, Schnürschuhen und Ballerinas auf der Basis von Rubelli-Textilien. Es gab drei Modelle für Frauen sowie drei Modelle für Herren. Und jeder Entwurf: funkensprühend, pompös. Eine handgefertigte Verneigung vor der glanzvollen Geschichte Venedigs. Bis in die Redaktion der Vogue haben diese Schuhe seismische Wellen geschlagen. Wer ein Paar abbekam, war froh.

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Denn es ist ja nicht nur das Spektakuläre, was einen ›Santoni‹ ausmacht. Im Durchschnitt gehören 170 Arbeitsschritte zu jedem einzelnen Schuh. Das Formen, das Zuschneiden, das Vernähen, das Colorieren und nicht zuletzt das Polieren. Bis heute rattern in den Werkhallen dieser Marke kostbare Pfaff-Maschinen — für die Rubelli-Serien freilich mit ganz speziellen Nähnadeln besetzt. Jeder ›Santoni‹ ist Handarbeit, um nicht zu sagen Maßarbeit. Der Komfort, die Passform und das Erlebnis vorzüglicher Materialien, das kommt dann einfach hinterher.  

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Und so ist es auch immer ein Event, wenn ›Santoni‹ neue Resultate aus der Kooperation mit ›Rubelli‹ präsentiert. Doch das kann dauern. Auf die erste Kollektion 2012/13 folgten in loser Reihenfolge zwei weitere. Aber erst jetzt, zum Frühjahrs 2019, ist es wieder soweit. Ein Hauch von Blüten in schrill-barocken Farbtönen. Gepaart mit Schuhen, wie man sie sich eleganter kaum ausmalen kann. Liebhaber nehmen — rein vorsorglich — schon einmal die Füße in die Hand.  

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