Happy Susto
Vielleicht eine gute Gelegenheit, gleich einmal über die Arbeit von Jaime Hayon zu sprechen.
Er ist mit Sicherheit der einzige Designer, der es in einem Clownskostüm auf die Titelseite der Financial Times geschafft hat (Hochglanzbeilage: How to spend it – veröffentlich im Jahr 2006). Seither überhäufen sich bei ihm die Anfragen, die Ehrungen und natürlich auch die Projekte.
Aber nicht, dass der Spanier deshalb in snobistische Höhen abgedriftet wäre. Häufig trifft man den studierten Industriedesigner in einem schlichten Hemd und mit schrill-bunten Schuhen an. So in der Art, wie er sie in den Anfängen seiner Karriere für das mallorquinische Unternehmen Camper entworfen hat (leider sind diese Sommerschuhe derzeit nicht mehr erhältlich). Hayon ist unkonventionell und unbeirrbar – was natürlich auch für die Auswahl seiner Projekte gilt.
Das Interieur für den Flagshipstore eines Diamanten-Anbieters entwickelt er mit der gleichen Inbrunst wie ein paar lustige Vasen-Figuren für BD Barcelona (siehe oben: Happy Susto).
Hayon hat Traumbäder, Armbanduhren und Boutique-Hotels entworfen, stellt aber auch in Museen und Galerien aus. Es ist ihm gelungen, seine skurril-chice Märchenwelt in eine neue Luxus-Tradition mit einzubringen. Die Grenze zwischen Kunst und Industrie lässt er schwupps in Humor verschwinden. Zu den Kunden des 1974 geborenen Madriders gehören so erhabene Namen wie Bisazza, Cassina, Fritz Hansen, Baccarat – und seit Jahren auch BD Barcelona.
›Happy Susto‹ bedeutet übrigens so viel wie »Fröhlicher Schreck«.
Die Vasen gibt es mit verschiedenen Bemalungen und in zwei Größen (34/47 cm hoch).
Informationen: bdbarcelona.com
© photos: Courtesy of BD Barcelona / Spain
