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PROMEMORIA

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Es ist eigentlich nichts Besonderes, wenn bei ›Promemoria‹ ganz besondere Möbelstücke entstehen. Und trotzdem: in den Jahren 2013 und 2014 war die gewohnt glamouröse Arbeit dieses Unternehmens von einer Qualität erfüllt, in der sich Gegenwart und Zukunft nahezu federleicht mit einem Hauch von Unvergänglichkeit vermischten. Romeo Sozzi, Inhaber des lombardischen Betriebes, präsentierte in diesen Tagen gleich vier Spezial-Editionen. Eine davon: die Kollektion »Dix Ans Paris«, zu der auch das noble Cabinet Mademoiselle Tecla gehört. 

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Gut 25 Jahre lang standen externe Designer bei ›Promemoria‹ nicht sehr hoch im Kurs. Sie kommen und gehen, erklärte Romeo Sozzi, ohne dass sich echte Verbindungen ergeben. Seit 1988, der Gründung der Firma, liegen sämtliche Entwurfsarbeiten deshalb in den Händen der Sozzi-Familie. Doch 2013 startete der Firmenchef in eine Zusammenarbeit mit dem britischen Architekturbüro David Collins, aus der nur zwei Jahre später die legendäre »London Collection« entstand. Oben: der Tisch Cadogan mit einem Top aus schwarz-glitzerndem Agata Marmor. 

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Kaum weniger erstaunlich, zumindest aber sagenumwittert, ist die Zusammenarbeit von ›Promemoria‹ mit dem französischen Star-Designer Olivier Gagnère. Auch diese elegante Gedankenverbindung wurde von vorne herein langfristig angelegt. Sie resultierte ab dem Jahr 2014 in einer eigenständigen Serie – und in Entwürfen von schier makelloser Perfektion. 

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Gagnère, dessen Gläser, Möbel und keramische Objekte auf einer weltweiten Ebene gezeigt werden, verbindet Stringenz immer auch mit Brüchen in der Geometrie. Zutiefst vertraut mit dem Vokabular französischer und italienischer Werkstätten, zeigen seine Designs ebenso viel handwerkliche Brillanz wie auch Freiheit der künstlerischen Interpretation. Oben: die 135 x 49 x 75 cm große Konsole Atlantique aus 2-farbigem Leder mit einem Gestell aus solider Bronze. 

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Und dann gleich noch ein Ereignis aus dem Jahr 2014: Die ebenfalls in sich abgeschlossene Kollektion »Bruno Moinard«, zu der aktuell etwa acht verschiedene Objekte gehören. Bruno Moinard, dessen Karriere in den späten 70er Jahren bei Andrée Putman begann, gilt als eine zentrale Figuren des französischen Designs. Er arbeitet regelmäßig für Superbrands wie Cartier, Balenciaga, Hermès sowie das Château Latour. Oben: zwei Polsterstücke für ›Promemoria‹. 

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Für die Sozzi-Familie war es wichtig, dass die Zusammenarbeit mit Bruno Moinard, Olivier Gagnère und dem Studio David Collins eine persönliche Grundlage erfährt. Und schon allein deshalb stimmten auch die Ziele überein: die Suche nach der Essenz, die Haute Couture der Materialien. Gagnère beschreibt das so: »Alle Objekte entstanden aus meiner Begegnung mit Romeo Sozzi und der Freude an der Zusammenarbeit mit Promemoria. Ich war immer fasziniert von der Qualität und den Anforderungen, die diese Manufaktur an die Verarbeitung stellt.«

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So entwickelten sich Kunstwerke, in denen die feine Handschrift von ›Promemoria‹ genauso präsent ist wie die erfindungsreiche, oft auch bahnbrechende Ästhetik eines Olivier Gagnère. Handverarbeitete Metalle, ausgewählte Hölzer und Intarsienarbeiten prägen den Look dieser Capsule Collection. Aber auch Zutaten, die man bei ›Promemoria‹ so noch nie gesehen hat. Oben abgebildet: die Konsole Mediterranée mit Säulen aus Peddigrohr und handvernähtem Leder.

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Bei »The London Collection« hingegen orientierte sich die Entwurfsarbeit zunächst an dem berühmten Wolseley Restaurant, für das David Collins um 2003 das preisgekrönte Interieur entwickelte. Ausgehend von dieser Studie realisierte das Studio bis heute über 15 verschiedene Modelle für ›Promemoria‹. Oben: der Stuhl Bramham mit Füßen aus gehämmerter Bronze.

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Von Bruno Moinard: die Tischleuchte Mimi mit einer golddurchwirkten Murano-Kugel.

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Kaum jemand weiß, dass die Geschichte der Marke ›Promemoria‹ noch viel älter ist als das Unternehmen selbst. Gemeinsam mit seinen drei Söhnen setzt der Firmenchef bereits in der dritten und vierten Generation fort, was an den südöstlichen Ufern des Como Sees gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann. Die Vorfahren unterhielten eine Werkstatt, in der Kutschen der lokalen Aristokratie repariert wurden. Kein Wunder also, wenn handwerkliche Traditionen noch heute unter Sozzi-Mitgliedern Bestand haben. Oben: Cardogan aus der »London Collection«.

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Für Lewis Taylor, der bei ›David Collins Studio‹ für das Design des Grosvenor Doppelsitzers verantwortlich zeichnete, steckt die Seele der »London Collection« in einer Verknüpfung aus Schönheit und Funktion. Es ist ein Wechselspiel der Symmetrien, eine Reise durch die Welt der Formen, Proportionen und Farben. Bild 0ben: blauer Samt, Leder, dunkel patinierte Bronze. 

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Mag natürlich sein, dass sich die Handwerkskunst von ›Promemoria‹ vor allem auch an der Kollektion »Dix Ans Paris« festmachen lässt. Die hoch angesiedelten Stücke sind dem ersten Außenposten des Unternehmens gewidmet, zu dem sich inzwischen aber viele weitere Läden rund um den Globus gesellt haben. In den Werkstätten der Manufaktur wurde eigens für das Cabinet Mademoiselle Tecla eine Technik entwickelt, über die winzige Sterne und Bronze-Wellen in die Oberfläche aus Makassar-Ebenholz eingesetzt werden können. Entwurf: Romeo Sozzi. 

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Nur selten kommt es vor, dass man Romeo Sozzi ohne seinen Skizzenblock antrifft. An der Akademie von Brera hat er studiert, aber er betrachtet Kreativität als ein beständiges Lernen. Einer Harmonie zuhören, Düfte beobachten, Farben notieren. Oder auch: insistieren, Dinge erproben, Freunde in allen vier Ecken der Welt treffen. So kam es, dass neben seinen eigenen Entwürfen jetzt auch die Designs aus dem Studio David Collins, von Bruno Moinard und Olivier Gagnère bei ›Promemoria‹ vertreten sind. Vier Serien – und jede vollgepackt mit Substanz.  

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